Die Anpassung von PostScript-Type1-Schriften an den Gebrauch unter LaTeX

Für die eigene Anpassung von PostScript-Schriften entsteht hier gerade ein Tutorial. Wer sich die Mühe nicht machen möchte und weder im CTAN noch bei Walter Schmitt (Walters Anpassungen sind vorzuziehen, da er mitunter noch von Hand Änderungen vornimmt, wie z.B. die Ergänzung fehlender Kernings) fertige Anpassungen gefunden hat, findet hier meine Versuche.

Nichts ist je wirklich fertig, und so ist es auch mit den Anpassungen. Von manchen denke ich, daß es keine großen Änderungen mehr geben wird, diese stehen unten als Beta-Version. Andere sind definitiv noch unfertig; die bekannten Einschränkungen dieser Alpha-Versionen habe ich angegeben

Die Erstellung der verschiedenen Dateien erfolgte immer im Hinblick auf die Verwendung zu meinem Bedarf. Daher ist es sinnvoll, nicht nur die Anpassungsdateien zu laden, sondern auch das Style-File dazu zu lesen, damit klar wird, warum manches ansonsten unverständliche enthalten ist. Auch die zugehörigen fontinst-Dateien habe ich bereitgestellt, um offene Fragen zu beantworten. Die Schriften selbst müssen beim Hersteller erworben werden.

Zur Zeit existiert als Dokumentation nur Style und fontinst-Befehlsdatei. Auch habe ich mich bisher erfolgreich um die Erstellung von Makefiles gedrückt. Wenn die Download-Zahlen den entsprechenden Bedarf anzeigen, könnte ich mich vielleicht auch dazu überreden lassen.

Die Archive der Installationsdateien können direkt nach localtexmf\ entpackt werden, sie enthalten die benötigte Verzeichnisstruktur.

Pakete zu Schriften enthalten spätestens mit erreichen des Beta-Status folgende Befehle und Optionen:

• Die Schrift - sofern sie eine Antiqua oder Grotesk ist - wird als \rmdefault bzw. \sfdefault eingetragen; die Option nodefault verhindert dies.
• Die Option default setzt \familydefault auf \rmdefault bzw. \sfdefault, sofern die Schrift eine Antiqua oder Grotesk ist.
• Es existiert ein Befehl, der dem Namen des Paketes entspricht, allerdings mit einem Großbuchstaben am Anfang - für fsgaramond.sty also \Fsgaramond - mit dem auf die durch die Paketoptionen gewählte Schrift geschaltet wird.
• Entsprechend existiert eine Umgebung, die mit \text beginnt, wonach die drei Buchstaben der Karl-Berry-Bezeichnung folgen - im Fall der FSGaramond also \textfgm{}. In dieser Umgebung wird die durch die Optionen bestimmte Schrift verwendet.
• Existieren Expert-Schriften, so kann ihre Verwendung durch die Option noexpert verhindert werden.
• Existieren Kapitälchen und Mediävalziffern, so sind diese mit \textsc zu erreichen, Versalziffern sind Standard. Mit der Option osf werden Mediävalziffern zum Standard, Versalziffern werden mit \textsc{} erreicht.
• Mitunter ist aus Gründen der leichteren Auswahl nicht nur eine Schriftfamilie erzeugt worden, sondern mehrere: z.B. zur Trennung von regular und condensed, oder um entweder medium oder light als Grundschrift zu haben. Auch die Auswahl Versal- oder Mediävalziffern verläft so. Zwischen den Familien kann mit dem Namen der Familien umgeschaltet werden, der erste Buchstabe ist groß. Also: \Fgmc wählt die GaramondCondensed aus dem FontSite-Paket. Vorsicht! Manche Befehle/Umgebungen werden in Abhängigkeit von den Paketoptionen bereitgestellt und sind bei Gebrauch dieser Befehle u.U. nicht verfügbar!

Ansonsten sei nochmal auf die fehlende Dokumentation verwiesen: Die Lektüre der Style-Files hilft in der Regel weiter, besonders wenn verschiedene Gewichte und Laufweiten zur Verfügung stehen.

Wenn nicht anders angegeben, liegen Antiqua- und Grotesk-Schriften in den Gewichten medium und fett mit den entsprechenden Kursiven vor, alle anderen Schriften nur als medium ohne Kursive.

Wie ich gerade gemerkt habe, sind nicht alle Archive und Styles fehlerfrei erstellt. Mal fehlt ein File, mal liegts im falschen Baum, mal hab ich Befehle im Style verwendet, die da gar nicht hingehören. Bei seltsamem Verhalten dieser Anpassungen bitte ich um Nachricht, um die Fehler zu korrigieren.

Hier die Patches für fontinst:

• Patch 1
• Patch 2 (wird durch Patch 4 abgelöst)
• Patch 3
• Patch 4